Die Vision

Auch wenn...

ich gut mit dem Alleinsein zurechtkomme, gestehe ich offen: ich fühle mich einsam, irgendwie nicht zugehörig. So als ob jemand in mir wüsste, dass ich als Teil einer größeren Gemeinschaft hergekommen bin, und von ihr getrennt zu sein löst das Mangelgefühl aus.

Also wo seid ihr, meine Sternengeschwister? Und wie erkennen wir einander? 

Nun, vielleicht an der Reaktion auf meine Einladung, ins Tun zu kommen.

Keiner will singen? Ich lade meine Nachbarn ein. Niemand sagt sich mehr liebe Worte? Ich sage sie - und du zu mir - wir einander. Daran erkennen wir uns, wenn ich mich nicht irre, dass wir uns die Hände reichen können zum neuen Bund. Dass wir als Wahlverwandte in die Welt bringen, was andere als fehlend beklagen - z.B. Freundlichkeit, Ehrlichkeit, Treue und Wohlwollen.

Ich sehe "uns" an vielen Orten aktiv werden, dezentral und doch vereint in gleicher Geistesart. Initiativ werden in Kreisen, wo das Singen gepflegt wird, das Tanzen und die Nächstenliebe. Die Freude ein Mensch unter Menschen zu sein wird blühen, weil wir sie pflegen mit vereinter Kraft.

Viele Menschen streiten sich, doch in meinem Hause bist du vor bösen Worten, Zwietracht und Ränke sicher! Das garantiere ich, weil es mir wichtig ist, den Frieden zu wahren. Ich kann mich entscheiden wie ich leben will und handle - und wer das auch so sieht und will, gehört wohl zu meiner Familie. An der freundlichen Miene wird man uns erkennen, der Zuvorkommenheit und Hilfsbereitschaft. Und an der Tatkraft, selbst für das Wohl unserer Kinder und Nachfahren zu sorgen, wo das der "Vater" genannte Staat nicht mehr tut.

An diesem Willen können wir einander erkennen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und für das zu sorgen, was das Leben lebenswert macht: Menschlichkeit, Zukunftswille und Glaube aneinander. Und falls ich wie ein Schwärmer klingen sollte, lies doch mal diesen spannenden Artikel über das Magdeburger Stadtrecht (Link).

Damals war es auch eine Idee, die sich verbreitete, weil viele sie gut fanden. "Selbstverwaltung" war die Idee, die sich ausgehend von Magdeburg bis hinein ins heutige Weißrussland verbreitete. Hunderte Gemeinschaften gründeten sich auf dieser Rechtsauffassung, sprich dem Selbstverständnis, das darin zum Ausdruck kam.

Ähnliches könnte sich wieder ereignen. In meiner Vision sehe ich ähnliche Ausmaße annehmen, was mit dem Projekt Morgenröte als kleine private Initiative beginnt. Als Ruf eines Menschen, der sich nach seiner (Wahl-) Familie sehnt. Jenen, die die gleiche (Herzens-) Sprache sprechen.

Euer Thomas Christian
Thailand, 19. Februar 2023